
IBM Deskstar 82,3 GB Festplatte aus dem Jahr 2002
Was ist eine Festplatte?
Eine Festplatte ist ein magnetisches Speichermedium, welches in Computern, Sat-Receivern, Autoradios, MP3-Playern, Notebook und so weiter verbaut ist. Auf einer Festplatte, auch Hard Disk (HD) oder Hard Disk Drive (HDD) genannt könnt Ihr Eure Daten wie Bilder, Dokumente, Filme, Musik, Spiele usw. speichern. IBM hat im Jahr 1954 die erste Festplatte mit einem Speichervolumen von 5 MB entwickelt. Dank dieser Erfindung dürfen wir uns mittlerweile über bis zu 8 TB Datenvolumen freuen.
Wie funktioniert eine Festplatte?
Wie oben schon erwähnt, ist eine Festplatte ein magnetisches Speicher-Medium. Dazu wird eine rotierende Scheibe im inneren der Festplatte von einem Magnetkopf entsprechend der Daten magnetisiert. Um die Daten wieder zu lesen, wird die Scheibe durch Abtastung der beschriebenen Magnetisierung gelesen.
Schnittstellen
Während es früher meist noch Festplatten mit einem IDE (ATA) oder SCSI Anschluss wahren sind es heute überwiegend HDs mit USB oder S-ATA Schnittstellen. Die IDE-Schnittstelle wird in Spielkonsolen und Festplattenrekordern weiterhin verbaut.
ATA

Festplatte mit Jumper Master oder Slave
Die etwas älteren von uns (mich eingeschlossen) kennen noch die IDE ATA-Festplatten mit Ihren breiten Steckern für ein 40- oder ein 80-adriges ATA-Kabel. Dort mussten man mittels eines Jumpers festlegen, ob das Laufwerk ein Master oder ein Slave ist. Durch diese Jumper Festlegung konnten zwei Festplatten an einer Schnittstelle des Mainboards angeschlossen werden. Da die meisten Mainboards 2 Schnittstellen verbaut hatten, konnten also 4 Geräte angeschlossen werden. Dazu zählten auch CD-Laufwerke, DVD-Laufwerke oder Brenner. Das erste Startlaufwerk musste immer mit Master gejumpert werden, ansonsten konnte man den Computer nicht starten. Oben habe ich eine alte Festplatte für Euch rausgekramt und fotografiert. Zu sehen ist die Jumpersetzung „Device 0 (Master).
SCSI
Im Gegensatz zu IDE-Festplatten, können bei SCSI-Festplatten dank mehrere Jumper zwischen 7 und 15 verschiedene Adressen eingestellt werden. Um es auf 15 Geräte pro SCSI-Bus zu bringen, kommt es natürlich auf den richtigen Controller an.
SATA
Heutzutage werden Festplatten mit einer SATA-Schnittstelle angeboten. SATA oder S-ATA oder Serial ATA hat gegenüber dem Vorgänger ATA einige Vorteile. Zum einen sind höhere Geschwindigkeiten möglich und zum anderen wurden endlich dünnere und kleinere Kabel bzw. Stecker verwendet. Die Jumper Setzung hat auch ein Ende gefunden.
SAS
Auch die SCSI Technik hat einen Nachfolger mit SAS gefunden. Das Serial Attached SCSI (SAS) hat neben der höheren Geschwindigkeit auch noch den Vorteil, dass bis zu unglaubliche 16.000 Geräten verbunden werden können.
Speicherkapazität
Die Speicherkapazität ist im Gegensatz zu früher extrem angewachsen. Während Anfang der 80er meist nur wenige Megabyte auf so eine Platte passten, sind es heutzutage bis zu 8 Terrabyte (TB). Der Trend zu immer mehr Speicher ist ungebrochen und somit dürfte auch hier das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht sein. Nur zur Erläuterung: 1 Terrabyte hat 1.000.000 Megabytes.
Die Standardgrößen sind heutzutage 1TB, 2TB und auch 3TB. Diese Festplatten sind auch bezahlbar. Zum Thema Angebote und Schnäppchen kommen wir aber noch.
Baugrößen
Auch hier ist ein klarer Trend zu erkennen: während die Kapazität immer mehr ansteigt, wird die Gehäuse-Größe immer kleiner. Während man vor 20 Jahren auch noch 5,25 Zoll Festplatten einsetzte, gibt es heutzutage 3,5 Zoll Festplatten und für Notebooks oder kleiner Geräte 2,5 Zoll Platten. Die Richtung der Baugrößen geht aber weiter nach unten und so bekommt man mittlerweile sogar 1,8 Zoll Festplatten. Diese 1,8 Zoll Platten werden in Netbooks oder auch MP3-Playern eingesetzt. Die noch kleineren Größen von 1,3 Zoll, 1 Zoll oder sogar 0,85 Zoll sind noch nicht weit verbreitet.
Die Zollangabe entspricht dabei der Breite der Festplatte. 1 Zoll entspricht dabei 2,54 cm. Eine 3,5 Zoll Festplatte hat also eine Breite von 8,89 cm.
Geschwindigkeit
Auch hier ist zu erkennen, dass die Zugriffszeiten über die Jahre immer schneller wurden. Das Ende des Möglichen ist sicherlich noch nicht erreicht. Die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den einzelnen Platten sind aber auch heute noch extrem groß. Wer also regelmäßig mit großen Datenmengen hantiert (z.B. für Videoschnitt) sollte unbedingt darauf achten, dass die Festplatte einen nicht unnötig ausbremst. Das kuriose ist nämlich, dass die Festplatte zu den langsamsten Komponenten eines Computers zählt.
Rotationsgeschwindigkeit
Entscheidend dabei ist, wie schnell eine Festplatte rotieren kann. Heutzutage gibt es Festplatte mit 7.200 Rotationen pro Sekunden, welches als Standard gilt. Die langsameren Festplatten mit 5.400 Umdrehungen pro Sekunden werden kaum noch mit guten Gewissen bei einem Desktop PC eingesetzt. Anderes ist es bei Notebooks, dort gelten Platten mit 5.400 Umdrehungen als Standard.
Zugriffszeit
Neben der Rotationsgeschwindigkeit ist auch noch die Zugriffszeit wichtig. Diese liegt bei sehr guten Platten bei 5 Millisekunden. Ansonsten bei um die 9 – 10 ms. Diese solltet Ihr aber nur kaufen, wenn Ihr nicht auf Geschwindigkeit angewiesen seid.
Cache
Einfluss auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Daten hat auch der Cache einer Festplatte. Der Cache ist ein Zwischenspeicher, in den die Festplatte Daten auslagern kann. Daher kann man hier nur sagen, je größer der Cache desto besser für die Datenverarbeitung der Festplatte. Wenn Ihr Eure Festplatte allerdings nur als Datenspeicher nutzt und Daten auf andere Laufwerke kopiert, dann ist ein Großer Cache nicht so wichtig.
Nachteil von hoher Geschwindigkeit
Leider ist es wie immer im Leben, es kann auch einen Nachteil geben. Eine hohe Geschwindigkeit ist was tolles, aber durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit entsteht eine starke Geräuschentwicklung. Außerdem werden die Laufwerke natürlich wärmer als langsamere. Dadurch entsteht im inneren des Computer mehr Wärme, welche durch z.B. Gehäuselüfter nach draußen befördert werden muss. Aber auch diese Gehäuselüfter machen Lärm.
Interne oder externe Festplatte?
Von unserer Kaufberatung aus haben wir bisher immer von internen Festplatten gesprochen und diese erläutert. Die internen Platten werden in Desktop-PCs oder Notebooks verbaut. Allerdings ist es auch möglich, dass Ihr Euch als Datenspeicher sofort eine externe Festplatte zulegt. Diese externen Festplatten sind in einem eigenen Gehäuse verbaut. Dabei gibt es dann doch noch einiges zu beachten.
Kaufberatung externe Festplatte

Toshiba externe Festplatte mit USB Anschluss
Bei der externen Festplatten sind in unterschiedlichen Anschlüssen verfügbar. Das tolle bei allen Typen ist allerdings, dass Ihr Euren Datenspeicher während des PC-Betriebs an- und abstecken könnt. Am weit verbreitetsten ist der USB Anschluss. Weniger verbreitet ist der Firewire Anschluss. Modere Computer besitzen zwar meist eine Firewire-Schnittstelle, aber ich würde Euch zum USB Anschluss raten. Dort solltet Ihr mittlerweile den USB 3.0 Standard bevorzugen. Der ist mit USB 2.0 abwärtskompatibel, hat aber eine gut zehn Mal höhere Geschwindigkeit. Bei 2,5 Zoll externen Festplatten könnt Ihr diese meist über den USB Anschluss mit Strom versorgen. Ihr benötigt kein Netzteil für den Betrieb. Das sieht bei den größeren 3,5 Zoll Platten anders aus. Dort wird ein Netzanschluss zur Stromversorgung benötigt. Schaut Euch beim Kauf auch das Gewicht der Festplatte an, denn wer will schon mit 1 Kilogramm durch die Gegend laufen. Ich habe Euch mal ein Foto von meiner Toshiba externen Festplatte mit USB Anschluss gemacht. Die Platte ist klein, leicht und benötigt kein Netzteil.
Hersteller von Festplatten
Die bekanntesten Hersteller für Festplatten dürften u.a. IBM, Seagate, Maxtor, Hitachi, Western Digital (WD), Samsung und Toshiba sein.
Bestseller bei Amazon
Ich schau mir immer wieder gerne die Bestsellerlisten bei Amazon an. Dort kann man zumindest erkenne, welche Produkte von den Kunden am meisten nachgefragt werden. Für die internen Festplatten und auch für externe Platten habe ich mir das für Euch einmal angesehen.
Bestseller in interne Festplatten
Bei den internen Festplatten gibt es in den Top 10 eine starte Dominanz von Western Digital, gefolgt von Seagate und Samsung. Am heufigsten werden 1tb, 2tb und 3tb Festplatten nachgefragt. Alle anderen Größen spielen keine Rolle mehr. Die Bewertungen der Kunden liegt zwischen 4 und 4,5 von 5 Sterne. Platz 1 geht an die Seagate Barracuda 1 TB interne Desktop Festplatte für aktuell (Stand April 2019) 38,49 Euro. Die Amazon interne Festplatten Bestsellerliste findet Ihr hier.
Bestseller in externe Festplatten
Bei den externen Festplatten sieht es bei der starken Dominanz von Western Digital nicht anderes aus. Dort gibt es Western Digital externe Festplatten gefolgt von Intenso, Toshiba, Transcend StoreJet und Samsung. Die Bewertungen der Kunden liegt bei 4,5 bis 5 Sterne. Also auch richtig gut. Platz 1 geht aktuelle (Stand April 2019) an WD Elements Portable, externe Festplatte – 1 TB für 49,49 Euro. Den aktuellen Amazon Bestsellerstand für externe Festplatten findet Ihr hier.
Solid-State-Drive (SSD)
Seit einiger Zeit ist zu erkennen, dass die gute alte Festplatte wie wir sie kennen wohl in Zukunft von einem Nachfolger abgelöst werden könnten: der Solid-State-Disk (kurz auch SSD genannt).
Diese haben keine beweglichen Teile mehr integriert, was zu vielen Vorteilen führt. Obwohl die Technik bereits 1978 eingeführt wurde, ist erst seit wenigen Jahren ein konstanter Anstieg der Verkaufszahlen zu beobachten.
Aktuell sind Solid State Drives dabei die alte, konventionelle Technik zu ersetzen oder zumindest zu ergänzen.
Vorteile
- SSDs sind mechanisch robuster als herkömmliche Festplatten (weniger empfindlich gegen Erschütterungen, Schmutz, Temperaturen, Magnetfelder und Druckschwankungen).
- Sehr kurze Zugriffszeiten. Der Geschwindigkeitsvorteil gegenüber normalen Festplatten ist teilweise riesig.
- Keine störende Geräuschentwicklung da keine beweglichen Bauteile verbaut sind.
Nachteile
- Im direkten Vergleich zu konventionellen Festplatten gleicher Kapazität liegt der Preis der SSDs aktuell noch erheblich höher. Der Preisverfall hat aber auch hier bereits eingesetzt und es ist zu erkennen, dass fast monatlich die Preise etwas sinken.
Hersteller Von Solid-State-Disks
Typische Hersteller von SSDs sind u.a. Samsung, SanDisk, Seagate, Kingston, Crucial, Intel, Intenso, Transcend, Verbatim, WD Western Digital, Toshiba und OCZ.
Weitere Informationen zum Thema Solid State Disks haben wir Euch in einem gesonderten Artikel zusammengefasst.
Hybridfestplatten
Wer auf beide Vorteile der eingesetzten Techniken nicht verzichten möchte kann sich aber auch eine Hybridfestplatte zulegen. Hier wird eine herkömmliche Festplatte mit einem Solid-State-Speicher kombiniert. Somit hat man das Beste aus beiden Welten in nur einem Gehäuse vereint. Erstmals sind diese Speichermedien 2007 auf dem Markt gekommen. Sie werden heutzutage meist in Notebooks eingesetzt.
So kann man sich z.B. das Betriebssystem des PCs auf den schnellen Flashspeicher installieren damit der Computer schneller bootet und auch arbeitet und alle anderen Programme und Daten auf den großen und günstigeren „normalen“ Speicherplatz lädt. So bekommt Ihr z.B. eine 500 GB Festplatte mit 8 GB Flashspeicher für das Betriebssystem oder die Software Installation.
Welche Festplatte ist die Richtige?
Wer auf der Suche nach einer neuen Festplatte ist sollte sich über folgende Kriterien Gedanken machen:
- Welche Speicherkapazität wird benötigt?
- Brauche ich eine interne oder externe Festplatte?
- Welche Schnittstelle (Anschluss) sollte die Festplatte haben?
- Welche Baugröße benötige ich (inkl. der Bauhöhe)?
- Wie schnell muss die Geschwindigkeit der HDD sein?
- Wie lange ist die Garantiezeit des Herstellers?
- Wie laut ist die Platte beim Zugriff (vor allem wichtig beim Einsatz in den beliebten Wohnzimmer-PCs, etc).